Mit Teilqualifikationen zum beruflichen Abschluss!

  in Berlin | BIWE

Deutschland braucht qualifizierte Fachkräfte. Gleichzeitig leben und arbeiten über 2 Mio. Menschen ohne berufliche Qualifikation. Für viele kann der schrittweise Erwerb von Ausbildungsinhalten den Weg in ein sicheres Arbeitsverhältnis ebnen.

Hier setzt ETAPP an. Unter dem Titel „mit Teilqualifizierung zum Berufsabschluss“ arbeiten die Bildungswerke der Wirtschaft an neuen und standardisierten Ausbildungsbausteinen, die möglichst viele Menschen in qualifizierte Beschäftigung bringen sollen. Wie die sogenannten Teilqualifikationen (TQ) aussehen sollten und wie sie einen guten Beitrag zur Ausbildung und Nachqualifizierung leisten, wurde auf der Kick-off-Tagung „Teilqualifizierung im Spannungsfeld zwischen Praxis und Theorie“ im Haus der Deutschen Wirtschaft diskutiert.

Im Verlauf der Tagung signalisierten viele Unternehmen dringenden Bedarf an qualifiziertem Personal und großes Interesse an der Entwicklung von Ausbildungsbausteinen und Teilqualifikationen. Für viele Arbeitssuchende über 25 Jahren und Menschen in Aushilfstätigkeiten ist es schwer, eine herkömmliche Berufsausbildung im Betrieb zu absolvieren. Schrittweise Teilqualifizierungen mit der Möglichkeit eines Berufsabschlusses helfen, den Fachkräftemangel zu reduzieren. Die Vermittlung von Inhalten in Modulen wird von den Bildungswerken der Deutschen Wirtschaft bereits durchgeführt. Das ETAPP-Projekt bringt neue Impulse für die Nachqualifizierung, an deren Ende die Prüfung vor der Industrie- und Handelskammern stehen soll.

Praxisbeispiel aus Baden-Württemberg: Progess Werke Oberkirch AG
Im Rahmen der Podiumsdiskussion wurde deutlich, dass das baden-württembergische Unternehmen Progress Werke Oberkrich AG im Bereich der beruflichen Qualifizierung die erforderliche Weitsicht gezeigt und die Weichen für die Zukunft erfolgreich gestellt hat. „Ein Erfolgsfaktor war hierbei auch die "sehr gute Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk und der Agentur für Arbeit“ so Ulrich Klose als Leiter des HR Bereichs beim Autozulieferer in der Ortenau.

Uwe Bies, Geschäftsfeldleiter Berufliche Qualifikation und Rehabilitation beim Bildungswerk, verwies im Abschlusstalk auf die jetzt erforderlichen nächsten Schritte und appellierte an die beteiligten Institutionen, zusammen mit den Bildungsträgern weiter an einer Verbesserung der Rahmenbedingungen zu arbeiten, so dass auch kleinere Unternehmen TQ-Weiterbildung verstärkt für die Sicherung ihrer Zukunft nutzen können. Ein Fazit der Veranstaltung war, dass es um die Menschen geht, die mit der Teilqualifikation in Schritten motiviert werden.

ETAPP wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert und von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) unterstützt
„Mit der Förderung des ETAPP-Projekts unterstützen wir die Entwicklung von Ausbildungsbausteinen, die qualitativ hochwertig und möglichst nah an den Inhalten der dualen Ausbildungsberufe sind“, betonte Dr. Catrin Hannken einleitend für das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Aus BDA-Sicht muss angesichts des weiter hohen Fachkräftebedarfs der deutschen Wirtschaftdas Fachkräftepotenzial An- und Ungelernter unbedingt besser genutzt werden. Teilqualifizierungen sind hier ein effizientes und schnelles Instrument.

Das Projekt ETAPP ist beim Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e. V. angesiedelt und wird in Kooperation mit den Bildungswerken der Bayerischen und der Sächsischen Wirtschaft umgesetzt.

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Bei der Podiumsdiskussion wurden Erfahrungen ausgetauscht

Projekt ETAPP - Bildungswerke der Wirtschaft

Die ETAPP-Partner aus Baden-Württemberg
Christian Rauch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Agentur für Arbeit; Bildungswerk-Referatsleiter Thorsten Würth; Ulrich Klose, Leiter des HR-Bereich, Progress Werke Oberkirch AG; ETAPP-Projektleiterin Martina Tetz, Bildungswerk-Geschäftsfeldleiter Uwe Bies und Bildungswerk-Geschäftsführer Stefan Küpper bei der Veranstaltung